Alte Messe

Bei einer Messe stellen Firmen sich und ihre neusten Produkte vor. Vielleicht kennst du ja die Leipziger Buchmesse?
Bereits seit über 850 Jahren treffen sich Menschen in Leipzig, um Produkte vorzustellen und auszutauschen. Die Stadt entwickelte sich zu einer der wichtigsten und größten Standorte für Messen in Deutschland. Daher nennt man Leipzig auch „Messestadt“.
Die „Alte Messe“ ist ein Gelände im Südosten der Stadt. Die zwei großen Ms bilden den Eingang.
Die erste Messe, die hier veranstaltet wurde, war die Internationale Baufach-Ausstellung (IBA) im Jahr 1913. Als die Messehäuser in der Innenstadt endgültig zu klein wurden, wurde das Gelände der Alten Messe erweitert und immer mehr Messehallen wurden gebaut. Die Leipziger Messe entwickelte sich zur wichtigsten Messe der Welt und wurde deshalb auch „Weltmesse“ genannt.
Heute finden hier keine Messen mehr statt. Auf dem alten Gelände befinden sich jetzt das Stadtarchiv, verschiedene Unternehmen und Forschungs-einrichtungen. Die „Alte Messe“ bietet viel Platz und ist ein guter Ort, um Rollschuhe aus-zuprobieren oder Skateboard zu fahren.

Altes Rathaus

Das Alte Rathaus wurde im 15. Jahrhundert erbaut und bis 1905 als Rathaus der Stadt Leipzig genutzt. Heute befinden sich im Erdgeschoss verschiedene Läden und ein Restaurant.

In den anderen Stockwerken befindet sich ein Museum zur Geschichte der Stadt Leipzig. Dort kannst du die Geschichte Leipzigs vom Mittelalter bis heute entdecken und den Festsaal, die Schatzkammer und auch die Reste alter Gefängniszellen im Keller anschauen.

Das Alte Rathaus befindet sich direkt am Marktplatz. Zweimal pro Woche findet hier der Wochen-markt mit Lebensmitteln aus dem Leipziger Umland statt.

Außerdem werden hier jedes Jahr der Oster- und Weihnachtsmarkt aufgebaut.

Wenn du das nächste Mal mit deiner Familie auf dem Marktplatz bist, versuche das Alte Rathaus zu finden.

Grassimuseum

Das Grassi Museum ist ein großes Gebäude am Johannisplatz. Es ist genau genommen aber kein einzelnes Museum, sondern besteht aus drei Museen. Es gibt ein Museum für Kunst, eines für Musikinstrumente und eines für Völkerkunde.

Warst du schon einmal dort?

Viele Menschen nutzen die grüne Insel auf der Vorderseite und den Alten Johannisfriedhof auf der Rückseite des Museumsgebäudes zum Entspannen. Außerdem hat das Museum einen schönen Innenhof. Im Sommer kann man sich hier auf Liegestühlen ausruhen. Im Museums-Café kann man sich dafür mit Kakao und Kuchen stärken.

Jeden Monat finden hier viele unterschiedliche Veran-staltungen statt.

Neben Führungen durch die Museen, kann man an Workshops teilnehmen und in Werkstätten selbst kreativ werden. Jedes Jahr im September laden die drei Museen gemeinsam zum Grassi-Fest, einem Familienfest für Groß und Klein.

Das Museum ist nach dem Kaufmann Franz Dominic Grassi benannt. Er hat in Leipzig gelebt und der Stadt ein großes Erbe hinterlassen. Mit diesem Geld konnten zum Beispiel viele Parkanlagen und Denkmäler gebaut werden, unter anderem das Gebäude, in dem heute die Stadtbibliothek zu finden ist.

Luise-Otto-Peters-Platz

Neben dem Zoo gibt es eine große Grünanlage mit dem Namen „Rosental“. Hier kann man nicht nur Hunde beim Herum-tollen beobachten, sondern manchmal auch Giraffen oder andere exotische Tiere durch das so genannte Zoo-Schaufenster sehen.

Im Rosental gibt es insgesamt vier Spielplätze. Einer dieser Spiel-plätze ist etwas ganz Besonderes. Dort findest du zum Beispiel eine Kletterlandschaft und eine Holzfigur in Form eines schlaf-enden Drachens. Aber das ist noch nicht alles! Außerdem gibt es einen Elefanten aus Beton, dessen Rüssel eine Rutsche ist.

Dieser Spielplatz heißt „Louise-Otto-Peters-Platz“ und wurde 1870 als erster öffentlicher Spielplatz in Leipzig eingeweiht.    

Vielleicht fragst du dich, wer Luise Otto-Peters überhaupt war. Nach ihr wurde der Spielplatz schließ-lich benannt.

Luise Otto-Peters war eine deutsche Schriftstellerin und hat sich für die Rechte von Frauen eingesetzt. Denn damals durften Mädchen noch nicht in die Schule gehen und Frauen aus armen Familien mussten unter sehr schlechten Bedingungen arbeiten. Wer es sich leisten konnte, wurde Mutter und Hausfrau. Luise Otto-Peters hat deshalb mehr Schul-bildung für Frauen, das Recht auf Arbeit und den Zugang zu Berufen gefordert. Sie war eine wichtige Person in der ersten deutschen Frauenbewegung, die sich dafür einsetzte, dass Frauen und Männer, Mädchen und Jungs, gleich behandelt werden.

Im Rosental steht deshalb auch ein Denkmal für sie. Vielleicht findest du es bei deinem nächsten Besuch auf dem Spielplatz.

Thomaskirche

Die Thomaskirche ist mit mehr als 800 Jahren das älteste Wahrzeichen in diesem Spiel. Natürlich musste in so vielen Jahren immer wieder einiges erneuert werden. Vor allem der äußere Teils der Kirche wurde umgestaltet.

Besondere Merkmale am Gebäude sind das steile Dach und die Decke im Inneren, die aussieht wie ein Fischernetz.

Die Thomaskirche ist berühmt für ihren Chor.

Im sogenannten Thomanerchor singen ausschließlich Schul-jungen. Dabei ist er sogar älter als die Thomaskirche selbst. Der bekannteste Leiter des Chores war Johann Sebastian Bach. Obwohl er vor vielen Jahren lebte, ist er immer noch einer der bekanntesten Musiker überhaupt. Auch deswegen besuchen Menschen aus der ganzen Welt die Thomaskirche und die Stadt Leipzig.

Bachs Musik wird weltweit bei Konzerten und auch Gottes-diensten gespielt. Jedes Jahr gibt es in Leipzig ein Bach-Fest zu Ehren des berühmten Kom-ponisten. Wenn du wissen willst, wie Bach aussah, schau dir das Bachdenkmal vor der Kirche an. Dort findest du auch das Bach-Museum, wo du mehr über ihn und seine Musik erfahren kannst.

Uniriese

Der sogenannte Uniriese ist das höchste Gebäude in ganz Leipzig. Er ist fast 150 Meter hoch. Bei der Eröffnung im Jahr 1972 war er für kurze Zeit sogar das höchste Gebäude in ganz Deutschland.
Von seiner Aussichtsplattform hat man einen prima Blick über die gesamte Stadt. Außerdem gibt es in der obersten Etage ein beliebtes Restaurant.
Die Form des Uniriesen erinnert manche Menschen an einen Zahn. Deshalb wird er auch „steiler Zahn" oder „Weisheitszahn" genannt. Andere erkennen ein aufgeschlagenes Buch. Passend, wo doch Leipzig als Buchstadt bekannt ist und hier jedes Jahr die Buchmesse stattfindet.
An was erinnert dich seine Form?

Buntgarnwerk

Wenn du öfter im Stadtteil Plagwitz unterwegs bist oder bereits auf der Weißen Elster Kanu gefahren bist, dann hast du das Buntgarnwerk bestimmt schon einmal gesehen.

Das Buntgarnwerk besteht aus mehreren Gebäuden, die neben der auffällig rot-weiß gemusterten Fassade besonders große Fenster haben.

Eine Brücke verbindet zwei Gebäudeteile, die auf den gegenüberliegenden Uferseiten der Weißen Elster liegen. 

Früher wurde in der Fabrik Wollgarn für Kleidung hergestellt. Hier arbeiteten zeitweise bis zu 2.000 Mitarbeiter. Heutzutage befinden sich im ehemaligen Fabrikgebäude Wohnungen. 

Das Buntgarnwerk ist ein typisches Beispiel für die Bauweise der so genannten Gründerzeit. In dieser Zeit entwickelte sich die Wirtschaft besonders gut und es entstanden viele noch heute bekannte Unternehmen. In Leipzig findet man bis heute viele Gebäude aus dieser Zeit.

Hauptbahnhof

Der Leipziger Hauptbahnhof liegt im Herzen der Stadt und wurde vor über 100 Jahren erbaut. Mit einer Gesamtfläche so groß wie elf Fußballfelder ist er der größte Kopfbahnhof Europas.

Bei einem Kopfbahnhof enden alle Gleise im Bahnhof. Die Züge fahren aus einer Richtung ein und verlassen den Bahnhof in die Richtung, aus der sie gekommen sind.

An den Gleisen des Leipziger Hauptbahnhofs halten täglich 1.300 Züge mit rund 120.000 Reisenden. Viele Menschen besuchen den Bahnhof aber auch wegen seiner zahlreichen Geschäfte und Restaurants.

Die Besonderheit des Bahnhofgebäude ist seine gigantische Bauweise. Die Besucher staunen dabei besonders über die Höhe der Bahnhofshallen.

Auf dem letzten Gleis, dem Gleis 24, fahren zwar schon lange keine Züge mehr ein und aus, aber hier kann man verschiedene alte Lokomotiven besichtigen. Wenn du das nächste Mal mit deiner Familie im Hauptbahnhof bist, versuche doch einmal das Gleis zu finden.

 

Sachsenbrücke

Kennst du die Sachsenbrücke schon?

Die Sachsenbrücke führt über das Wasser des Elsterflutbettes. Sie verbindet die zwei Teile des Clara-Zetkin-Parks, der oft auch nur Clara-Park genannt wird.

Im Sommer ist hier besonders viel Trubel. Dann sitzen Freunde und Familien zusammen auf der Brücke, es wird sich unterhalten und gelacht. Gleichzeitig kann man vorbeifahrende Boote auf dem Wasser beobachten.

Viele Menschen kommen mit ihren Fahrrädern und stellen sie am Brückengeländer ab. Das sind manchmal so viele, dass man vor lauter Fahrrädern kaum noch das Geländer sieht. Zum Abkühlen kann man sich am Eiswagen ein Eis holen. An manchen Tagen spielen Straßenmusikanten Musik.

Vielleicht bist du hier schon einmal vorbeigekommen oder hast auf einem der Spielplätze in der Nähe gespielt?

Übrigens: Autos dürfen auf der Sachsenbrücke nicht fahren.

Zoo

Der Leipziger Zoo gehört zu den ältesten Zoos der Welt, denn es gibt ihn schon seit fast 150 Jahren.

In den sechs verschiedene Themenwelten leben mehr als 800 verschiedene Tierarten.

Das Gondwanaland ist besonders beeindruckend. Selbst im Winter herrscht in der großen Halle ein tropisches Klima. Die Luft ist warm und feucht, deshalb fühlt man sich wie im echten Regen-wald. Über die Dschungelwege wie auch bei einer Bootstour über den Urwaldfluss lassen sich viele fremde und geheimnisvolle Tier- und Pflanzenarten entdecken.

Seit einigen Jahren werden neue und größere Gehege für die Tiere gebaut. So haben die unter-schiedlichen Tiere mehr zum Leben.

Völkerschlacht-denkmal

Dieses Denkmal kann man nicht übersehen.

Das Völkerschlachtdenkmal ist 91 Meter hoch und mit zahlreichen Statuen geschmückt. Einige davon sind bis zu 10 Meter groß. Über eine Wendeltreppe mit 500 Stufen erreicht man die oberste Plattform, von der man einen sehr schönen Blick über ganz Leipzig hat.

Das Denkmal ist aus besonderen Steinen gebaut, die in der Abendsonne Orange und Rot erstrahlen. Insgesamt wurden für den Bau über 26.000 Steinblöcke benötigt. Ein Block allein wiegt bereits 18 Tonnen. Das ist ungefähr so schwer wie drei ausgewachsene Elefanten.

Das sogenannte „Völki“ wurde zum Gedenken an die Völker-schlacht im Jahr 1813 erbaut. Die Völkerschlacht bei Leipzig beendete einen langen Krieg in Europa, in dem viele Menschen verletzt wurden und auch gestorben sind.

Im Museum des Denkmals kannst du mehr über seine Geschichte und die Völkerschlacht erfahren.

Gewandhaus

Wenn du auf dem Augustusplatz stehst, ist das Gewandhaus kaum zu übersehen. Es steht direkt gegenüber der Leipziger Oper.

Das Gewandhaus erkennt man gut an seiner riesigen Glasfront und dem als Mütze bezeichneten auffälligen Dach. Hier finden jährlich über 800 Veranstaltungen statt. Das eigene Orchester, das Gewandhausorchester, ist weltweit bekannt.

Nachdem es bereits zwei Gewandhäuser gab, wurde das jetzige Gebäude 1981 als drittes Gewandhaus in Leipzig eröffnet. Der Name „Gewandhaus“ geht auf die Nutzung des ersten Gebäudes zurück. Denn hier fanden früher die Messen der Tuch- und Wollwarenhändler statt – also Menschen, die Bekleidung herstellen.

Der Augustusplatz war in der Zeit der friedlichen Revolution einer der zentralen Versammlungsorte der Bürgerbewegung in der DDR. Bei den sogenannten Montags-demonstrationen haben die Menschen für mehr Freiheit und gegen die Unterdrückung durch die DDR-Diktatur demonstriert. 

Zum Gedenken an den berühmten Kapellmeister Kurt Masur wurde der kleine Platz zwischen Universität und Gewand-hausgebäude 2017 nach ihm benannt.

Er war 26 Jahre lang Dirigent des Gewandhausorchesters und hat sich für den Bau des Gewand-hauses am heutigen Standort eingesetzt.

Löffelfamilie

Kennst du die große Leucht-reklame auf der „Karli“?

Die „Karli“ heißt eigentlich Karl-Liebknecht-Straße und führt vom Leipziger Zentrum in den Süden der Stadt. An einem der Gebäude in der Straße befindet sich eine große alte Leuchtreklame. Sie leuchtet täglich in der Däm-merung für nur eineinhalb Stunden und zeigt Vater, Mutter, Sohn und Tochter an einem Tisch sitzend vom jeweils eigenen Teller löffeln. Die sogenannte „Löffel-familie“ war damals eine Werbung für das Unternehmen Feinkost Leipzig, das in der DDR Gemüse in Konserven abfüllte.

Damals wurde der DDR nachgesagt, dass vieles nur grau sei. Um das Gegenteil zu beweisen, installierte das Unternehmen die bis heute beliebte und farbenfrohe Werbung an der Hauswand.

Die DDR ist 1990 verschwunden, aber die Löffelfamilie ist geblieben. Mittlerweile steht die Leuchtwerbung sogar unter Denkmalschutz - das bedeutet, dass sie nicht verändert werden darf - und zieht neugierige Besucher an. Das liegt auch am darunter liegenden Biergarten und den zahlreichen Veranstaltungen auf dem Feinkost Gelände, wo früher die Konserven produziert wurden.

Bei deinem nächsten Spazier-gang auf der Karli übersiehst du diese Werbung jetzt bestimmt nicht mehr.

Spinnerei

Im Jahr 1884 wurde im Stadtteil Lindenau eine große Baum-wollspinnerei gebaut. Die Leipziger Baumwollspinnerei produzierte Garn, um Baumwolle herstellen zu können.

Bis 1907 war die Fabrik die größte Baumwollspinnerei in Europa.

In der Fabrik arbeiteten bis zu 4.000 Menschen aus ganz Deutschland und sogar aus Polen, Tschechien, Österreich und der Schweiz. Da alle diese Menschen auch Wohnungen brauchten, entstand auf dem Fabrikgelände eine kleine Stadt mit eigener Feuerwehr, einer Schule, einem Kindergarten, Parks und Turn-hallen. Es gab Tanz- und Theater-gruppen und Chöre für die Mitarbeiter. 

Die Leipziger Baumwollspinnerei produzierte bis 1993 und wurde dann geschlossen. Seitdem entwickelt sich in den ehemaligen Fabrikgebäuden ein Kultur-zentrum. Man findet hier zahlreiche Ateliers und Werk-stätten von Leipziger Künstlern. Außerdem gibt es Galerien, Büros und sogar Wohnungen.

Wenn du einmal dort bist, kannst du dir das gesamte Gelände bei einer Führung anschauen. Vielleicht kannst du in den alten Hallen das Öl der Spinnmaschinen noch riechen.